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Schweden 2000 mit SY rubberduck

11.01.2009, 18:25

Ostseetörn 2000 (schon etwas her, aber vielleicht doch interessant)

Am 26.5.2000 war es endlich soweit, der seit einiger Zeit geplante Törn auf der Ostsee bis nach Schweden begann.
Die Rethana lag schon ein paar Tage in Burgtiefe, gegen Mittag ging es bei fast Flaute los. Nach 30,5 sm waren wir in Gedser.
Am nächsten Morgen um 7.00 Uhr bei Starkwind in den Guldborgsund nach Nyköbing. Die nächsten 2 Tage waren aufgrund des herrschenden Sturmes (7 – 8er Wind) Hafentage.
Am 5. Tag unseres Törns ging es weiter nach Rödvig, am nächsten Tag wurde die Gastlandsflagge gewechselt, wir habe unseren 1. Hafen in Schweden erreicht, Gislövs Läge. Nächstes Ziel war Ystad. Dort haben wir einen Hafentag verbracht, um eine neue Starterbatterie für den Motor zu kaufen, die alte hatte beim Startversuch vorm Ystädter Hafen den Geist aufgegeben. Außerdem herrschten hohe Wellen aus SW, so dass uns das Auslaufen als nicht ratsam erschien.
Weiter ging es über Simrishanm, der Hanö-Insel nach Karlskrona, wo uns vor der Hafeneinfahrt ein U-boot der schwedischen Marine entgegenkam. Nach 3 Hafentagen aufgrund Starkwindes ging es weiter nach Bergkvara, ein ganz kleiner Hafen neben einem Campingplatz. Nächstes Ziel war die Insel Öland, zuerst Sandvik, dann Byxelkrok. Dort haben wir 2 Hafentage eingelegt, sind mit den Klapprädern bis zur Nordspitze geradelt.
Am 20. Reisetag erreichten wir die schwedischen Schären mit der kleinen Stadt Västervik. Dort kauften wir einen zwar sehr teuren, aber hervorragend funktionierenden Bojenhaken, den wir in den nächsten Wochen in Schweden, wo ja fast nur Bojen zur Befestigung der Heckleinen verwendet werden, sehr zu schätzen lernten. Wir haben den Spruch der Verkäufers (you will love him) immer noch im Ohr und er hatte recht.
Weiter ging es nach Fyrudden, dann nach Oxelösund, wo wir ein Stück vor dem Hafen das Boot fast auf die Steine gesetzt haben, da wir beim Folgen der Schärenfahrwasserbetonnung eine rechtwinklich abknickende und dann kurz danach auf den bisherigen Kurs führende Umgehung einer Untiefe übersehen hatten und nur durch die kräuselnden Wellen auf der Untiefe bemerkten, dass es dort sehr flach sein musste. Zum Glück konnten wir durch scharfes Ruderlegen und Rückkehr ins Fahrwasser ein Auflaufen verhindern. Dieser Vorfall machte es uns sehr deutlich, dass beim Fahren im Schärengewässer es unerläßlich ist, auf der Karte Tonne für Tonne bzw. sonstige Seezeichen abzuhaken, damit man genau weiß, an welcher Position man sich aktuell befindet.
Über Nynäshamn und Askfalshamnen auf Dalarö ging es nach Stockholm in den Navishamn. Bis hierhin haben wir 521, 3 sm zurückgelegt.
Nach einem Hafentag bei herrlichem Wetter ging es wieder zurück, über Askfalshamnen, einer Übernachtung an einer Boje des schwedischen Seglerverbandes zwischen den Schären Krogen und Läskär nach Oxelösund. Es war Freitag, der 23.6, also Vorabend zum Midsommarfest. Alle Geschäfte wurden um spätestens 16.00 Uhr geschlossen, danach war die Stadt menschenleer. Alle waren weg zum Feiern.
Über Arkösund, wo wir vor dem vollen Hafen, es war ja Mittsommar, geankert hatten, ging es weiter zum Götakanal, wo wir in Mem das Ticket für die Enkel Resa von Mem nach Sjötorp kauften und dann nach 3 Schleusen im ersten Hafen in Söderköping festmachten.
Weiter ging es über Norsholm zur Schleusentreppe nach Berg. Nach 7 Schleusen hintereinander machten wir im Hafen von Berg fest. Am nächsten Tag die restlichen Schleusen von Berg weiter nach Borensberg, dort befindet sich neben einer handbetriebenen Schleuse das bekannte rote „Göta Hotell“.
Nächster Hafen war Motala, dort haben wir sich das Götakanal-Museum besichtigt, dann ging es über den Vättern. Vorher hatte ich noch geunkt (das Wetter auf dem Vättern), aber dann kam es, wie nicht gewünscht. Der Wind frischte stark auf, kam mehr und mehr vorlicher als querab und die Wellen wurden, wie auf dem Vättern üblich, sehr kurz und steil. Wir waren froh, als wir in Karlsborg festmachen konnten. Am nächsten Tag sind wir mit den Fahrrädern zur sehenswerten Festung Karlsborg gefahren. Wasbacken und Lyrestad waren die nächsten Häfen, in Sjötorp hatten wir den Götakanal durchfahren und in Mariestad festgemacht.
Nächste Häfen waren Schloß Läckö (sehenswert), Dalbergsa, mit einem kurzem Zwischenstopp in Vänersborg auf dem Göta Älv direkt vor den alten Schleusen ein Liegeplatz in Trollhättan. Abends mit dem Fahrrad zu den Wasserfällen von Trollhättan, die zum Glück gerade an diesem Tag unter Flutlicht angestellt wurden (normalerweise wird das Wasser für die Stromerzeugung umgeleitet). Das muss man gesehen haben, wir waren stark beeindruckt.
Nach Lilla Edet und Kungs Älv war Göteborg ein weiterer Hafen, in dem es sich lohnte einen Hafentag einzulegen.
Wir hatten zwischenzeitlich unseren 48. Reisetag, es war der 14. Juli, der uns nach Marstrand führte. Der Hafen war knallvoll, die Schweden hatten ja nun auch Ferien, und es frischte auf, sodass wir 2 Hafentage einlegten, die sich aber zum Besichtigen der Insel lohnten. Richtung Norden weiter zum nächsten Hafen Lyseskil, obwohl wir um 12.30 Uhr schon da waren, war nur noch ein knapper Liegeplatz direkt an der Hafenbeckeneinfahrt zu bekommen.
Am Tag darauf ankerten wir mit Heckanker und Bugleinen an dort vorhandenen Felsenösen an der Schäre Barh. Über Uddevalla, Stenungssund und Marstrand ging es zur Schäre Vinga. Bei recht frischem achterlichen Wind und grober See ging es nach Läsö, Dänemark hatte uns wieder, 57. Reisetag und 993,4 sm lagen hinter uns.
Am nächsten Tag mit dem Fahrrad die Insel von Ost nach West und zurück abgefahren, wir waren froh, endlich wieder am Boot zu sein.
Nach Süden ging es über Hou, Bönnerup, Grenaa nach Samsö. Dort wollten wir in Marup Havn festmachen, der Hafen war aber überfüllt, also vor dem Hafen geankert, Schlauchboot aufgepumpt und an Land gefahren. Da wir das Boot schon mal aufgepumpt hatten, war der nächste Hafen Korshavn, wo erwartungsgemäß an den Stegen nichts frei war, also wieder geankert. Dann weiter nach Kerteminde, wo wir Bekannte, die wir auf dem Götakanal kennen gelernt hatten, trafen und einen Hafentag einlegten. Als nächstes ankerten wir vor Troense, dann machten wir in Svendborg, danach in Faaborg und dann in Assens fest.
Da wir noch reichlich Urlaub hatten, beschlossen wir, Fünen zu umsegeln.
Über Middelfart, Bogense, wo wir noch einen Hafentag genossen, Kerteminde, Nyborg (ein weiterer Hafentag mit Besichtigung des Schlosses) zur Insel Agersö.
Nächste Häfen: Karrebäksminde, Vordingborg, Hesnäs und Gedser. Am 14.8. am 81. Reisetag zurück nach Burgtiefe, wo wir das Boot wieder auf unseren Lkw verladen und ins Winterlager gebracht haben.
Gesamtstrecke lt. Log 1.440,5 sm.
Da wir vor dem Törn einen Crashkurs in schwedisch gemacht hatten, konnten wir uns im Laufe der Zeit immer besser verständigen. Die Schweden zeigten sich jedes Mal begeistert, wenn wir sie auf schwedisch begrüßten und, wenn es dann sprachlich nicht weiterging, uns auf englisch weiter verständigten.
Der Törn hat uns so von Schweden begeistert, dass wir in 2002 einen weiteren Törn in die Westschären machten. Davon ggf. in einem weiteren Bericht.
In der nächsten Zeit werden wir versuchen, ein paar Bilder einzustellen.

Norbert und Bärbel

11.01.2009, 18:25

22.01.2009, 12:12

Hallo Norbert!

Ein schöner Bericht der meine Sehnsucht nach dem Norden Stärkt und ich hoffe, 2010 wird es für mich passen.
Aber eines beschäftigt mich doch: hattet ihr bei eurem Ausflug Leihräder oder eigene Bordfahrräder mit?
Wenn eigene Räder, wo waren die während des segelns verstaut?

liebe Grüße
Christian (mit abgelaufenem Flugschein)

23.01.2009, 07:14

Hallo Christian,

Dirk hatte genau das gleiche per PM gefragt. Da es vielleicht auch für andere interessant ist, hier die Mail an Dirk:

Hallo Dirk,

wir haben die Edelstahlklappräder von Dahon. Die Fahrräder sind jeweils in einer dazugehörigen Tasche und werden problemlos nacheinander in der Steuerbord-Backskiste verstaut.
Früher hatten wir normale Klappräder, die aber geklappt zu groß waren. Ich hatte den Verbindungsbolzen herausgenommen, sodaß wir jeweils 2 Einzelteile hatten, die in die Backskiste passten. Den Bolzen hatte ich durch eine passende Schraube ersetzt, sodaß ich an Land die Teile wieder zusammenfügen konnte.
Die Dahonräder konnte ich günstig (eines über ebay) erwerben, es geht jetzt viel schneller aufzubauen und ist durch die Taschen wesentlich einfacher zu verstauen.
Dank der Fahrräder sind wir wesentlich mobiler an Land und die Fahrräder lassen sich dank 3 Gang Nabenschaltung gut auch bei hügeliger Strecke fahren.
Ich habe leider kein Foto der verstauten Fahrräder.


Viele Grüße

Norbert

PS: Wir haben sehr häufig festgestellt, dass Eigner größerer Boote sich gewundert haben, dass wir auf unserer Rethana problemlos 2 Fahrräder verstauen können, was auf größeren Booten teilweise nicht möglich ist.


Viele Grüße

Norbert
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