Alles, was mit Strom zu tun hat
Antwort schreiben

Elektrik noch Zeitgemäß ???

31.01.2007, 11:38

Unsere kürzlich erworbene Rethana 25 ist Baujahr 1988. Bei der Durchsicht der elektrischen Anlage sind mir so einige Unstimmigkeiten aufgefallen, bzw. wir wollen ein Wanderboot und somit nicht jeden Tag im Hafen mit Landanschluss liegen.
Der aktuelle Bestand sieht so aus:
• normale Blei-Batterie 100 AH,
• Ladegerät LEAB Main, 250W, 12V, 15A
• Einbaumotor Zweizylinder RUGGERINI Diesel MD 150 mit Drehstromlichtmaschine 12V, 400 Watt entspricht einer Abgabe von 31A bei 3000U/min,
• Umschalter für 2 Batterien ist vorhanden die 2. Batterie jedoch nicht mehr.
An Verbrauchern sind vorhanden:
• Innenbeleuchtung,
• Signallichter,
• Loge,
• Lot,
• Funkgerät,
• Kühlbox Typ Kissmann TB 20 EN, W 50-70, V 12
Ändern möchte ich:
• auf jeden Fall soll eine zweite Batterie mit großer Kapazität (ggf. zwei kleinere parallel) eingebaut werden, damit eine Starterbatterie und eine Verbraucherbatterie vorhanden ist.
• Welcher Batterietyp eignet sich da?
• Unter Maschine scheinen mir 31A bei voller Drehzahl zu wenig, sollte man da eine neue Lichtmaschine einbauen?
• Das LEAB Land-Ladegerät scheint mir mit 15A auch ein wenig schwach zu sein. Wie löse ich das Problem, dass vorrangig die Starterbatterie und dann automatisch die Bordnetzbatterie geladen werden?
• Macht eine Solaranlage Sinn?
Kurz gesagt, wie stelle ich es richtig an, um genügend Strom in die Batterien zu bekommen, ohne täglich einen Landanschluss zu benötigen?
Für euere Hilfe und Tipps wäre ich dankbar
Gruß Wolfgang

31.01.2007, 11:38

Strom in Batterie(en)?

31.01.2007, 21:20

Hallo Wolfgang,
ich halte es mit der Elektrik so einfach, wie möglich: Ich habe nur eine Batterie eingebaut, welche als Starter- und Verbraucherbatterie dient- die (in meinem Falle) Yanmar-Lima liefert ausreichend Strom. Als Verbraucher habe ich in der Pantry eine 12V Neonlampe (sehr geringer Verbrauch), die normalen Rethana Einbauleuchten, UKW-Funk, Autoradio, Druckwasserpumpe, BSH/DHI-Beleuchtung und sonstige Standardeinbauten. Hat sich schon seit Jahren bewährt. Als Kühlschrank fungiert eine Kompressorkühlbox (Engel) (12V/220V), welche ich nur über Landstrom (nachts) versorge- die Kühlung ohne Motor tagsüber ist während eines Tagestörns vollkommen ausreichend. Von Solar halte ich nicht soviel, da man sich bei den Komponenten und der Regelung viele Fehlermöglichkeiten einhandeln kann. Außerdem wird das Schiff immer schwerer....!
Grüße
Wolfgang

31.01.2007, 21:37

hallo ihr beiden!

ich sehe mich in gleicher situation wie ihr, habe meine rethana mit bj.1987 2006 gekauft und bin laufend beim refiten.
letztes jahr unterwasserschiff komplett abgekratzt und mit gelshild 200 neu aufgebaut, kiel außen saniert, für innen habe ich noch keine lösung gefunden und heuer ist die elektrik dran.

ob mein geschreibe für euch ein tip ist weiß ich nicht, aber ich kann euch sagen, wie´s ich angehe, wobei mir die letzten palstek-hefte eine große hilfe sind.
die elektrik auf meiner rethana ist in einem katastrophalen zustand und mich wundert es, daß mein freund letztes jahr ohne pannen durchgekommen ist. das wahre ausmaß hat sich aber erst im herbst, beim teilweisen auseinandernehmen der inneneinrichtung gezeigt.

aber zur sache:
ich habe unter den vorschiffskojen noch ein halbschot aus sperrholz eingezogen, abstand zum hauptschot 176mm. da kommen 2x95Ah-batterien von banner rein. type:AGM. leiterquerschnitt mindestens 16², vielleicht auch mehr. da muß ich noch drüber schlafen.
für den diesel nehme ich eine kleine batterie mit 22oder max.30Ah. die kommt in die bb-backskiste. das ganze über zwei hauptschalter und eine trenndiode mit eingebauten relais (kann man sich auch selbst bauen, aber im nachhinein ist man immer klüger). die platzierung der batterien hat auch was mit trimmung zu tun. an der lichtmaschine hängt ein hochleistungsladeregler von sterling und für den landstrom gibt es ein waeco ladegerät mit IUoU kennlinie. die ist für die AGM batterien wichtig!

außer der üblichen beleuchtung habe ich auch noch eine kompressorkühlbox und eine dieselheizung an bord. eine el. ankerwinsch mit 6er nuß wird folgen.
im vorschiff sollte auch noch eine druckwasserpumpe ihren platz finden und vor dem "batterieschot" liegt ein 120liter wassertank von plastimo.

eine schwachstelle beim laden wird für mich nicht so sehr die lichtmaschine sein, als eher die landversorgung. das schon vorhandene ladegerät gibt nur 12A her und ist somit weit weg von den empfohlenen 20% der akkukapazität, die ja bei 190 ah liegt.
die starterbatterie werde ich nur über die lichtmaschine laden, da aus dieser kaum energie entnommen wird und hafen- oder ankermanöver kaum unter einer halben stunde abgeht.

nächstes jahr sollte dann ein neues schaltpaneel kommen und vielleicht auch ein kleiner zweizylinder - um den ich euch beneide.
finanziell geht halt nicht alles auf einmal.


einen schönen gruß noch aus österreich

christian
Zuletzt geändert von Christian am 12.02.2007, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.

wenig technik

01.02.2007, 10:32

die elektrische versorgung und ausrüstung von wolfgang´s (fischer) schiff gefällt mir auch gut. wo nix is, kann nix kaputt gehen!
ich möchte aber auch gerne mal 2 oder 3 tage in einer bucht liegen und meine ruhe haben oder eine woche ohne marina auskommen und da traue ich mich mit einer batterie einfach nicht drüber.
wenn ich aber (fast) jeden abend landstrom habe, ist nur ein akku für alles sicher überlegenswert.

christian

Wanderboot oder Stegplatz ???

02.02.2007, 00:35

Hallo Christian,
du sprichst mir aus dem Herzen. Die Palstek-Hefte habe ich auch gelesen, und auch schon verschiedene Gespräche mit Firmen wie LEAB und Mastervolt geführt. Jeder hat dazu eine andere Meinung, und den richtigen Weg zu finden, der auch noch bezahlbar ist, erscheint mir zur Zeit unheimlich schwer.
Im Heft 3 der Yacht wurden Batterien getestet, und praxisgerecht geladen und entladen - sehr interessant.
Die Kompressorkühlbox und die Dieselheizung kommt natürlich bei mir auch noch dazu, also fast die gleichen Voraussetzungen.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du ein Brett im Vorschiff eingebaut gleich nach dem großen Wassersack, zur Befestigung deiner Batterien.
Ich wollte auch zwei zusätzliche Batterien einbauen und habe dabei an die Backskisten, links und rechts neben dem Motor gedacht.
Die Motorbatterie sitzt bei mir unterm Niedergang, gefällt mir da auch nicht.
Habe jedoch meine Bedenken, ob das da Hinten mit 3 Batterien nicht zu schwer wird.
Habe keine Ahnung ob der Platz vorne im Bug nicht besser geeignet ist.

Bringt denn dein Hochleistungsregler wirklich was?
Bei Vollast, was ja kaum vorkommt, bringt meine Lichtmaschine 31A. Also wird es wohl bei Teillast nicht mehr wie 10 - 15A sein.
Die Ladezeiten werden dann für 3 Batterien ewig sein.
Wenn sie angebaut werden kann, denke ich an eine Lichtmaschine mit 115A Leistung.
Das sind dann im Teillastbereich irgenwo um die 30, 40, 50A, das denke ich bringt mehr, als ein Hochleistungsregler.
Beim Landladegerät, überlege ich schon, ob ich mein altes für die Starterbatterie verwende, und noch eins kaufe mit 20A.
Der Techniker von LEAB hat mir noch erzählt, sie verwenden Relais die spannungsgesteuert sind. Zuerst wird die Starterbatterie geladen, wenn dann der Strom sinkt, sinkt auch die Spannung, und dann wird auf die nächste Batterie umgeschalten, wenn ich es so richtig verstanden habe.
Ob es am Schluss so baue, wer weiß.
Die Lösung die mich überzeugte und von der ich sofort begeistert bin habe ich noch nicht gefunden.
Gruß Wolfgang

batterieeinbau

04.02.2007, 22:08

guten abend wolfgang!

ich hänge mal bilder an, wie das bei mir mit dem batterieschot aussieht. vielleicht nützt es euch was.

Bild
Bild

deine frage, wie sich der hochleistungsregler bewährt, kann ich noch nicht beantworten, da ich selbst mit dem schiff noch nicht unterwegs war. laut palstek täuscht er der lichtmaschiene eine leere batterie vor und soit lädt diese länger mit voller leistung - wenn ich das so richtig verstanden habe.

bericht aus der praxis folgt (bei bedarf leider) im herbst.

l.g.
christian
Zuletzt geändert von Christian am 04.02.2009, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

hochleistungsregler

24.08.2007, 20:39

mittlerweile bin ich schon etwas schlauer: der hochleistungsregler ist eine echt tolle angelegenheit und für mich eigentlich ein muss. weniger bewährt hat sich bei mir der batterieplatz. die akkus werde ich nächstes jahr unter der niedergangstreppe einbauen. ich hoffe, dass dann der trimm besser ist und heckverlängerung wird stark angedacht.

christian

24.08.2007, 21:02

Hallo Christian,
ich habe meine beiden Batterien schon aus diesem Grund seit Jahren
übereinander unter dem Niedergang angebracht.Man muß nur darauf achten, wenn mann einen Batteriekasten benutzt, das dieser nicht mit dem Niedergang in Berührung kommt.Der Vorteil liegt auch darin das man nicht immer das ganze Vorschiff ausräumen muss und kurze Kabelwege zwischen Lichtmaschine und Trennrelais hat.Im Vorschiff habe ich nur einen fest eingebauten 80l Wassertank, und die Gewichtsverteilung
ist so nach meiner Erfahrung OK.
Gruß Frank

Erfahrung R24 nach 3/4 Saison am STA See

09.01.2008, 02:14

Hallo Rethanier,
auch wenn das Forum schon älter ist, hier mein Kommentar nach 3/4 Saison am STA See: habe meine R24 im Juni gebraucht gekauft, hat 88Ah Motorenbatterie im Maschinenraum und 100 Ah Verbraucher unterm Niedergang, Ladung beide über LiMa am 1GM10 mit verlustfreier Trenndiode und die Verbraucherbatterie zusätzlich über Solar. Fazit: völlig problemlos, die dicke Starterbatterie - wiewohl nicht mehr neu - sorgt für stets sofortiges Anspringen, Nachladen durch kurze Maschinenlaufzeiten beim An-/Ablegen reichte völlig, und die Verbraucherbatterie lädt sich über die Woche gut mit Solar nach, auch wenn die Kompressorkühlbox beim Wochenendsegeln sie teils ganz schön "leerfährt". Den Landstrom-Lader bringe ich so erst jetzt im Winterlager zum Einsatz.
Guten Wirkungsgrad!
Gruss Sigurd

Anfrage an Frank

15.01.2008, 14:49

Hallo Frank,

kannst du mal Bilder von der Batteriehaltung einstellen. Da ich jetzt auch diese Lösung anstrebe, hätte ich gerne gewußt, wie du das gelöst hast und vor allem, ob die beiden Batterien direkt aufeinander stehn oder ob sie sozusagen zwei mal gelagert sind.

l.G.
Christian

VORHER / NACHHER

23.08.2009, 12:08

Nachdem die alte "Schaltzentrale" doch sehr unübersichtlich aufgebaut und verdrahtet und mit Glasrohrsicherungen ausgestattet war und einige Schalter auch nicht mehr richtig funktionierten, gabs heuer im Frühjahr eine Erneuerung mit philippi.
Bei der Gelegenheit wurden die Schalter auch etwas tiefer gesetzt und ein unbeabsichtigtes betätigen weitgehendst verhindert.
Keinesfalls missen möchte ich den Batteriemonitor. Man erspart sich V- und A-Meter und weiß auch jederzeit über den Ladezustand und die Anzahl der Ladezyklen der Servicebatterie bescheid.

Bild

Bild

Bild
Antwort schreiben




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Bau, USA, Bild, Blog, Forum

Impressum | Datenschutz